Staatstheater Nürnberg
Prüfung der Situation für Behinderte gefordert
Wie bereits mehrfach in der Presse berichtet, gab es am Staatstheater Nürnberg kürzlich einen nur schwer entschuldbaren Vorfall, bei dem eine Rollstuhlfahrerin im Alarmfall zurück gelassen wurde und keine Fluchtmöglichkeit hatte. Darüber hinaus wurden – einem Leserbrief zu entnehmen – bei technischen Problemen mit dem Aufzug, wohl wartende Behinderte „übersehen“ und somit im wahrsten Sinne des Wortes „Im Regen stehen gelassen“.
Die CSU – Stadtratsfraktion nimmt diese Vorkommnisse zum Anlass, genauer hinzusehen und beantragte umfassende Beschäftigung mit der Situation für behinderte Menschen beim Besuch in Theater oder Oper.
Stadträtin Andrea Loos, Sozialpolitische Sprecherin der CSU: „Ein wesentlicher Aspekt der Inklusion von behinderten Menschen ist die Möglichkeit zur Teilhabe am kulturellen Leben in der Stadt. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung zu den Vorfällen in Opernhaus und Schauspielhaus stellt sich für uns die Frage, ob diesem Teilhabeaspekt von Seiten des Staatstheaters die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet wird.“
Der Antrag der CSU umfasst einen ausführlichen Bericht zu baulichen Sicherheitsmaßnahmen sowie Notfallschulungen und -Instruktionen für die Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf Menschen mit Handicap. Darüber hinaus soll seitens des Staatstheaters sichergestellt werden, dass niemand mehr unbeachtet vor verschlossenen (Aufzug-)Türen steht.
Loos weiter: „Kein Sicherheitsaspekt bei Feueralarm, dennoch wichtig und auch Bestandteil unseres Antrages ist eine qualitative Verbesserung der Zuschauerplätze für Rollstuhlfahrer. Wir wollen wissen, welche Möglichkeiten es gibt – im Zweifelsfalle auch unter Verlust von einigen ´normalen´ Sitzplätzen – hier Abhilfe zu schaffen.“
„Menschen mit Behinderungen sollen in unserer Stadt die Möglichkeit haben, sicher und mit Genuss die Angebote des Staatstheaters wahrnehmen zu können. Die geschilderten Fälle sollten für alle Beteiligten Ansporn sein, hier schnellstmöglich Verbesserungen zu erzielen. Dies wollen wir mit unserem Antrag unterstützen“, fasst Andrea Loos zusammen.