CSU lehnt vegetarischen Tag ab
Wie durch entsprechende Anträge gefordert, soll es nach dem Willen von SPD und ÖDP in allen Städtischen Kantinen, Schulen, Kindergärten, usw. künftig einen sogenannten „Vegetarischen Donnerstag“ geben. Ein Tag, an dem das Angebot der Kantinen ausschließlich auf vegetarische und vegane Kost beschränkt sein soll.
Dazu Stadtrat Michael Brückner: „Bereits seit langem gibt es in den Kantinen in städtischer Hand vegetarische Gerichte zur Auswahl. Und das nicht nur an bestimmten Tagen, sondern im Standardangebot der Küchen. Jeder hat die Wahl, sich frei nach seinen Lebens- und Essensgewohnheiten zu entscheiden. Die per Ratsentscheid diktierte Einführung einer bestimmten Ernährungsform lehnen wir ab. Genauso würde niemand einen zwangsweise ´fleischigen´ Tag gut heißen.“
Die von den Antragstellern ins Feld geführten Vorteile und gesundheitsfördernden Aspekte einer fleischlosen Ernährung sind durchaus nachvollziehbar und zum Teil erwiesen, der CSU geht es darum den Menschen eine Wahl zu lassen! Daher stellte die Stadtratsfraktion nun den Antrag, vor Einführung eines „Veggie-Tages“ die Menschen einzubeziehen die es betrifft, nämlich die Gäste der Kantinen oder die Kinder und Eltern der Schulen.
Eine Befragung soll klären, ob und in welchen Einrichtungen es eine Mehrheit für den fleischfreien oder gar veganen Tag gibt. Vorher soll die Verwaltung berichten, welche Erfahrungen die Küchenbetreiber bisher mit dem vegetarischen Angebot gemacht haben. Wie viele vegetarische Gerichte werden im Schnitt jetzt schon angeboten, oder wie hoch ist der momentane Nutzungsanteil am fleischlosen Essen? Neben der Meinung der Gäste soll aber auch die Einschätzung der Küchenbetreiber mit einfließen.
Darüber hinaus:
Bei der Lektüre des ÖDP-Antrags kann man sich als Fleischesser schnell unter den Generalverdacht gestellt sehen, man schade grundsätzlich der Umwelt, wenn man Fleisch zu sich nimmt. So nämlich der Umkehrschluss aus dem Argument, der Verzicht auf Fleisch spare CO2-Belastung ein.
„Auch der Pflanzenbau ist nicht frei von bedenklichen Praktiken. Z.B. sind Monokulturen oder die Mineraldüngung nicht reine Ergebnisse des Fleischverzehrs, sondern eher die Folge von einem Verbraucherverhalten das immer mehr auf Billiglebensmittel und rein äußerliche Qualität achtet. Wer beim Fleischeinkauf auf Regionalität, anständige Tierhaltung und z.B. natürliche Fütterung Wert legt, tut im Zweifelsfalle mehr für Umwelt und Klimaschutz“, kommentiert Stadtrat Brückner, umweltpolitischer Sprecher der CSU die Argumente des ÖDP-Antrages.
„Für ein fränkisches Schäufele (um das Klischee zu bedienen), dass vom regionalen Hof kommt, muss kein Zentimeter Regenwald gerodet und weder Tier noch Endprodukt über hunderte Kilometer durch die Republik transportiert werden“, so Brückner weiter.