CSU greift Beschluss aus dem Verkehrsausschuss im Stadtrat auf
Gegen die Stimmen der CSU-Stadtratsfrkation wurde im Verkehrsausschuss im Juni beschlossen, die Äußeren Laufer- sowie der Beckschlagergasse für den Gegenverkehr freizugeben. Im Stadtrat wurde die Entscheidung daher erneut diskutiert.
In den Planungen der Verkehrsbehörde soll eine Art geschlossener Ringverkehr entstehen, denn die Durchfahrtsmöglichkeiten zum oder vom Rathenauplatz bleiben wie sie sind.
Das wird den Parksuchverkehr weiter verschlimmern. Wer keinen Parkplatz findet, kann künftig in beide Richtungen um das Quartier im Kreis fahren, bis etwas frei ist.“ Verkehrssprecher Marcus König
In der Äußeren Laufer Gasse geht es bereits heute eng zu und Lieferverkehr sowie Parkplatzsuchende machen ein Durchkommen schwer. Wenn künftig noch der Gegenverkehr hinzukommt, werden auch die Probleme zunehmen.
Mehr Ruhe in der Beckschlagergasse?
In einem Bürgerworkshop für die Beckschlagergasse wurde letztes Jahr einhellig für eine Beruhigung der oft zu schnell befahrenen Straße plädiert. Die momentan vorhandenen drei Fahrspuren in stadtauswärtige Richtung verleiten zum Schnellfahren und die Tempo 30-Regelung wird weitestgehend ignoriert. Zudem wird eine der Fahrbahnen häufig als Parkplatz missbraucht. Eine Verbesserung dieser Situation ist aus Sicht der CSU dringend erforderlich. Ob die Einführung von Gegenverkehr diese Verbesserung bringt, bezweifeln wir aber.
„Die Menschen wollen Verkehrsberuhigung und bekommen Gegenverkehr“, beschreibt Verkehrssprecher Marcus König das Endergebnis der Verkehrsausschusssitzung im Juni.
Die CSU konnte sich mit ihrem Vorschlag nicht gegen die Mehrheit von SPD und Grünen durchsetzen.
In einem Änderungsantrag forderte die CSU-Stadtratsfraktion, die Verkehrsberuhigung ohne eine Öffnung für den Gegenverkehr umzusetzen.
Zum Vorschlag der CSU gehörten auch jeweils abmarkierte Radwege, die in beide Richtungen hätten benutzt werden können.
„Die Beckschlagergasse wäre bestens geeignet gewesen, dort eine großzügige Spur zugunsten des Radverkehrs abzutrennen. Den restlichen Platz hätte man für Gehsteig und Grün gewonnen, ohne Parkplätze opfern zu müssen“ , so der SÖR-Sprecher der Fraktion Andreas Krieglstein.
Denn die Verringerung auf weniger Fahrspuren in der Beckschlagergasse stand auch für die CSU außer Frage. So hätte eine Verbesserung für die Anwohner und eine Optimierung für Radfahrer erreicht werden können.
Planungen für Gegenverkehr schon einmal gescheitert.
„Der Stadtrat hatte 2008 schon einmal die Einführung von Gegenverkehr dort beschlossen. Auch damals schon gegen die Stimmen der CSU. Umgesetzt wurde es von der Verwaltung ganze 8 Jahre lang nicht – das wird seinen Grund haben“, so Kilian Sendner, Bau- und Vergabesprecher der Fraktion.
Das neue Stufenkonzept der Verwaltung sieht nun vor, kommendes Jahr die neuen Regelungen zu markieren und zu beschildern sowie die Ampelanlage am Laufer Schlagturm zu erneuern. Wann es konkret zur von den Anwohnern geforderten Verbesserung der Aufenthaltsqualität kommt, blieb in der Sitzung des Verkehrsausschusses offen. Wohl auch, weil zuvor nicht nur städtische Mittel dafür zur Verfügung stehen müssen, sondern auch die Frage nach den Anliegerbeiträgen geklärt werden sollte.
Umsetzung erneut gegen die Stimmen der CSU beschlossen
Trotz der Argumente der CSU beschloss eine Mehrheit im Stadtrat die Umsetzung der Planungen für den Gegenverkehr. Im kommenden Jahr soll die Neuregelung greifen.
Zum Antrag: Äußere Laufer Gasse / Beckschlagergasse
Zum Aufgriff: Aufgriff des Beschlusses zur Äußeren Laufer-/Beckschlagergasse