Kein ICE-Werk ins Gürterverkehrszentrum Hafen
08.02.2022 – Die CSU-Stadtratsfraktion Nürnberg hält den Vorschlag, das geplante ICE-Werk der Deutschen Bahn ins Hafengebiet zu bauen, für absurd. Für die Umsetzung des Vorschlags von BN-Chef Klaus-Peter Murawski müsste sowohl eines der Hafenbecken zugeschüttet werden, als auch ein Teil der Firmen aus dem Güterverkehrszentrum verschwinden. Nur so ließe sich der enorme Platz schaffen, den das Bahnwerk benötigt.
Dazu Fraktionsvorsitzender Andreas Krieglstein: „Die Idee, das größte Güterverkehrs- und Logistikzentrum Süddeutschlands quasi zu zerlegen und 45 Hektar freizuräumen, um dort das ICE-Werk zu bauen, ist völlig abwegig. Das GVZ mit seinen 7.000 Arbeitsplätzen funktioniert und dort sind Logistikunternehmen, Containerterminal und Industrie sinnvoll im Stadtgebiet konzentriert. Das hat Nürnberg von Querverkehren mit LKW entlastet und dieser Erfolg darf auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt werden.“
Menschen in den angrenzen Stadtteilen nicht weiter belasten!
„Die Bürgerinnen und Bürger in den angrenzenden Stadtteilen Eibach, Maiach, Siedlungen Süd, Gartenstadt oder Reichelsdorf sind ohnehin schon stark belastet durch Lärm und Straßenverkehr, jetzt noch ein ICE-Werk zusätzlich vor die Haustüre – das darf man den Menschen nicht zumuten“, mahnt der Stellv. Fraktionsvorsitzende und Stadteilbetreuer für Eibach und Maiach, Kilian Sendner. „Das Motto bei Herrn Murawski scheint aber zu sein, dass man dort ruhig noch eine Schippe drauflegen kann“, so Andreas Krieglstein weiter.
Machbarkeit und Vorgehensweise fragwürdig.
Das GVZ hat schon heute ein erhebliches Platzproblem und keine Wachstumsperspektive. Zudem ist es nur mit einem einzigen Gleis an das Schienennetz angebunden. Um dort den Durchlauf für die Wartung von ICE-Zügen abwickeln zu können, müssten wohl neue Gleisanlagen im Zu- und Ablauf geschaffen werden. Das geht aber nicht, ohne in den Bannwald im Süden des Güterverkehrszentrums entgegen eines Stadtratsbeschlusses von 2014 einzugreifen. Im Norden steht der Stadtteil Maiach, im Westen Eibach und im Osten verläuft der Kanal.
Fraktionsvorsitzender Krieglstein: „Hier muss man ganz klar die Frage stellen, welche Ziele Klaus-Peter Murawski verfolgt, wenn er einen völlig offensichtlich unrealistischen Vorschlag einbringt.“