Benennung des neu zu gestaltenden Platzes vor dem Memorium Nürnberger Prozesse nach Benjamin Ferencz

Benjamin Ferencz war Chefankläger in einem der zwölf sogenannten Nachfolgeprozesse, die von 1946 bis 1949 auf das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher folgten. 24 führende SS-Leute klagte er unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen an.

Die historische Rolle des Juristen geht noch über die Bedeutung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse hinaus. Er fügte nicht nur den Begriff “Genozid” in die Gerichtspraxis ein, er gilt auch als einer der Geburtshelfer des Internationalen Strafgerichtshof.

2010 bekam Benjamin Ferencz für seinen lebenslangen Einsatz für das Völkerrecht im Auswärtigen Amt in Berlin das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Stadt Nürnberg ehrte ihn, indem er mit einer persönlichen Videobotschaft die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Nürnberger Prozesses am 20. November 2020 eröffnete. Am 7. April 2023 nun starb mit ihm der letzte noch lebende Chefankläger der damaligen Prozesse.

Mit Umsetzung der 2009 von der CSU-Stadtratsfraktion beantragten Umgestaltung zu einem der geschichtlichen Bedeutung des Ortes angemessenen Vorplatz am Memorium bietet sich die Chance, das Lebenswerk von Benjamin Ferencz zu ehren und seiner herausragenden Bedeutung für unsere Stadt dauerhaft zu würdigen. Wir schlagen daher vor, den neu zu gestaltenden Platz vor dem Memorium Nürnberger Prozesse nach ihm zu benennen.

Die CSU-Stadtratsfraktion stellt zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Der neu zu gestaltende Platz vor dem künftigen Neubau des Besucherzentrums am Memorium Nürnberger Prozesse wird nach Benjamin Ferencz benannt.

Details

Datum

17. April 2023

Antragsteller

Kontakt

m.grether@deutsches-museum.de

Bearbeitungsstatus

offen

Ausschussunterlagen

AfV no