Drogenprävention und –hilfe in Nürnberg
Das Suchtverhalten in unserer Gesellschaft nimmt stetig zu. Dabei stellt die Sucht nach Betäubungsmitteln und anderen, berauschenden Stoffen ein besonderes Phänomen dar.
Vertreter der Nürnberger Polizei stellten im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 für Mittelfranken, insbesondere Nürnberg, dar. Die Darstellung der Entwicklung polizeilicher Sicherstellungen illegaler Drogen war dabei besonders eindrucksvoll. Je nach Art der Droge stiegen die Sicherstellungen um mehrere hundert bis zu zweitausend Prozent.
Es muss alles darangesetzt werden, dass Nürnberg nicht zu einem Drogenumschlagsplatz wird, so der mittelfränkische Polizeipräsident, Roman Fertinger im Ausschuss. Die polizeiliche Strafermittlungs- und Präventionstätigkeit stellt eine Säule der Bekämpfungsstrategie dar. Eine andere ist die Drogenprävention und –hilfe durch die Stadt Nürnberg.
Der Kooperationsvertrag zwischen CSU und SPD für die Stadtratsperiode 2020 bis 2026 sieht u. a. die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für Drogenprävention und –hilfe in Nürnberg vor. Im Rahmen eines Modellprojekts soll in Abstimmung mit dem Freistaat, der eine entsprechende Genehmigung zu erteilen hat, ein Drogenhilfezentrum geschaffen werden.
Die CSU verfolgt hier einen ganzheitlichen Ansatz der Hilfsangebote und hält die Verkürzung der Hilfe auf einen Drogenkonsumraum für nicht zielführend. Das Drogenhilfezentrum sollte daher die medizinischen Aspekte der Drogenbekämpfung abdecken.
Die CSU-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden
Antrag:
Die Stadtverwaltung erstellt ein ganzheitliches Gesamtkonzept für ein Drogenhilfezentrum in enger Abstimmung mit der Nürnberger Polizei. Sie geht dabei insbesondere auf
- die Örtlichkeit im Stadtgebiet, an der ein solches Drogenhilfezentrum eingerichtet werden soll
- die Organisationsform, in der dieses Zentrum betrieben werden soll
- bestehende Netzwerke an städtischen und externen Hilfsangeboten
- zusätzliche Bedarfe von Therapieangeboten und auf
- vorhandene Substitutionsangebote und ggf. deren Erweiterungen
ein.
Die Stadtverwaltung zeigt im Konzept die erfolgreiche Vermittlung von Therapieangeboten an Suchtkranke durch die aufsuchende Arbeit von Streetworkern sowie Präventionsangebote für Zielgruppen sogenannter neuer psychoaktiven Substanzen (NpS) auf.
Details
Datum
20. Juli 2020
Antragsteller
Kontakt
rainer.nachtigall@stadt.nuernberg.de
0179 / 20 87 424
Bearbeitungsstatus
offen