Pilotversuch des Wasserwirtschaftsamtes zur Uferbefestigung an der Pegnitz

In der Tagespresse wurde am 04.08.2020 davon berichtet, dass das staatliche Wasserwirtschaftsamt in der Nähe des Fuchslochs einen Pilotversuch zur Erprobung einer neuen Uferbefestigung an der Pegnitz durchführt. Es wird ausgeführt, dass eine senkrechte Betonbefestigung mit Holzverkleidung am Flusslauf erprobt wird und im Falle einer Eignung diese Methode im Stadtgebiet weiter eingesetzt werden soll.

Einem Foto aus dem Zeitungsbericht ist deutlich zu entnehmen, dass an der Versuchsstrecke – in einem ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet – ein flaches, sandiges Ufer mit der neuartigen Befestigungsmethode verbaut wird. Das Ganze geschieht in einem Flussabschnitt, in dem nachweislich der Eisvogel brütet und seltene Libellenarten vorkommen.

Aus Sicht des Tierschutzes ist darauf hinzuweisen, dass senkrechte Uferbeschlächte insbesondere für junge, noch flugunfähige Wasservögel, aber auch für streng geschützte Tierarten wie Biber und Otter äußerst problematisch sind, da sie in solchen Bereichen – z. B. zwischen den Wehren in der Altstadt – nicht mehr anlanden können und dort zu Tode kommen.

Die CSU-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Über die rechtliche und fachliche Situation sowie die naturschutzfachliche Genehmigung dieses Pilotversuchs wird berichtet und die geplanten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden vorgestellt. Insbesondere soll auch darüber berichtet werden, wie lange der Versuch laufen soll und wann das Bauwerk wieder beseitigt wird.

Es soll auch berichtet werden, ob die Maßnahme und der weitergehende Verbau an der Pegnitz überhaupt mit den Grundsätzen der Wasserrahmenrichtlinie vereinbar ist und mit dem Konzept der Stadtverwaltung (Stadt am Fluss) abgestimmt ist.

Die Verwaltung soll auch darstellen, in welchen Bereichen der Stadt überhaupt eine künstliche Befestigung des Pegnitzufers bzw. auch anderer Fließ- und Stillgewässerufer erforderlich ist und ob dort nicht auch umweltverträglichere Methoden zur Ufersicherung in Frage kommen.

Details

Datum

14. August 2020

Antragsteller

Kontakt

o.heimbucher@gmail.com
0911 / 50 44 44

Bearbeitungsstatus

offen