Update Situation Drogenabhängiger in Nürnberg
Die Corona-Pandemie der Jahre 2020 bis 2022 hat tiefe Spuren in der Gesundheitspolitik der öffentlichen Hand hinterlassen. Die rasche Ausbreitung der Erkrankung, verbunden mit häufig schweren und tödlichen Krankheitsverläufen führte zu einer nachhaltigen Verschiebung des Fokus in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge.
Die sich durch die Pandemie angehäuften Defizite in Form von chronischen psychosozialen und körperlichen Erkrankungen in der Bevölkerung sind längst noch nicht aufgearbeitet und bedürfen noch längere Zeit unserer Aufmerksamkeit.
Dennoch darf darüber die Situation an einer Drogensucht chronisch erkrankter Mitbürger unserer Stadt nicht in Vergessenheit geraten. Es zeigte sich, dass pandemiebedingt die Betreuung Drogensüchtiger vor Ort reduziert werden musste. Darüber hinaus zeigt der Bericht des sogenannten Substitutionsregisters, dass die Zahl der gemeldeten Substitutionspatienten seit 2013 ständig zunimmt bzw. auf hohem Niveau verharrt, die Zahl der substituierenden Ärzte aber (altersbedingt) deutlich rückläufig ist.
Die Stadt Nürnberg hat 2020 ein stimmiges Konzept entworfen, wie innerhalb des möglichen gesetzgeberischen Rahmens die Versorgung Drogenabhängiger in Nürnberg verbessert werden kann. Durch die Corona – Pandemie ist dieses Konzept aber aus dem Fokus geraten.
Die CSU-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden
Antrag:
- Die Verwaltung berichtet über den Fortschritt bei der Umsetzung des 2020 initiierten Versorgungskonzeptes Drogenabhängiger.
- Die Verwaltung berichtet über die Entwicklung und Probleme der Gesundheitsfürsorge Drogenabhängiger in Nürnberg seit 2020. Dies beinhaltet die aufsuchende Betreuung Drogenabhängiger, die Entwicklung ihrer psychosozialen und medizinischen Situation, die Möglichkeiten der akuten medizinischen Versorgung sowie die Entwicklung der Zahl von Substitutionsbehandlungen.
- Unter Einbeziehung der Drogenhilfsorganisationen Lilith und mudra wird über die Entwicklung des Konsumverhaltens Drogenabhängiger berichtet mit den sich daraus entwickelnden Problemen für die Konsumenten selbst oder z.B. auch ihrer Kinder.
- Die Verwaltung skizziert das am Klinikum Nürnberg verortete erweiterte Präventions- und Akutversorgungskonzept.
Details
Datum
27. Februar 2023
Antragsteller
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Bearbeitungsstatus
behandelt
Ausschussunterlagen
GeshA SozA 11.05.2023