Kompromisslösung nach dem Vorbild der Fußgängerzonen
Die CSU-Stadtratsfraktion stellte nun eine Kompromisslösung für die andauernde Diskussion um die Fahrrad-Querung des Hauptmarktes vor. Den Verwaltungsvorschlag mit der testweisen Freigabe des Hauptmarktes für den Fahrradverkehr lehnt die CSU ab.
Im Vorfeld der Verkehrsausschusssitzung am kommenden Donnerstag, haben wir eine Kompromisslösung in die Diskussion eingebracht, die die Interessen sowohl von Fußgängern als auch von Radfahrer berücksichtigt. Im Vorschlag der Verwaltung für den Beschlusstext heißt es bisher lediglich: “Der Verkehrsausschuss beschließt die Öffnung des Hauptmarktes für den Radverkehr in einem einjährigen Testversuch” – ohne Einschränkungen.
“Das käme einem Freibrief gleich”, so Marcus König, Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. “Eine ganztätige Freigabe des Radverkehrs auf dem Hauptmarkt ist mit uns nicht zu machen. Wir können die Bedenken der Senioren- und Behindertenverbände absolut verstehen und sehen die Probleme mit drohenden Konflikten zwischen Radfahrern und den schwächeren Verkehrsteilnehmern”, König weiter.
In der seit Jahren schwelenden Diskussion mit den bisher verschiedensten Ansätzen plädiert die CSU nun für eine unkomplizierte Lösung.
Der Hauptmarkt ist eine Fußgängerzone – so ist er beschildert und das soll er natürlich bleiben. Und für die meisten Fußgängerzonen gibt es in Nürnberg bereits seit Jahren eine praktikable und gut funktionierende Lösung. Breite Gasse, Karolinenstraße, Kaiserstraße – überall dort gilt Fußgängerzone und überall dort gilt eine bewährte Regelung: Fahrradfahren frei bis 10.30 Uhr vormittags und wieder ab 18.30 Uhr abends.” Fraktionsvorsitzender Sebastian Brehm
Die Übernahme der Regelung aus den meisten anderen Fußgängerzonen würde nach Ansicht der CSU-Stadtratsfraktion Klarheit bringen und keine “Sonder-Fahrrad-Zone Hauptmarkt” mit neuen Regeln schaffen.
Fußgänger haben Vorrang, für Radfahrer gilt gemäßigtes Tempo und die zeitliche Begrenzung auf die Abend- und Morgenstunden schließt Konflikte weitgehend aus. Während des Christkindlesmarktes oder anderer großer Veranstaltungen bleibt das Radfahren natürlich auch früh und abends verboten – das wäre schon allein auf Grund der Besuchermassen nicht machbar und für alle Beteiligten gefährlich. Auch muss keine einzige Bude weichen.
Besonderen Wert legt die CSU-Stadtratsfraktion auf die Kontrolle der neuen Regelung.
Eine klare zeitliche Regelung für Radfahrer gilt es natürlich auch klar einzuhalten. Wir setzen – gerade in der Anfangsphase der Neuregelung – auf eine verstärkte Kontrolle des Radverkehrs.
“Die Ausschlusszeiten müssen eingehalten werden und wer früh morgens oder abends dann mit dem Rad dort unterwegs ist, muss sich anständig verhalten und auf Fußgänger Rücksicht nehmen”, so Sebastian Brehm.