„Rettungsinseln“ für Demenzkranke
Das Thema Demenz ist hochaktuell – auch in unserer Stadt leben viele ältere Menschen. Vor allem in der Anfangsphase der Krankheit bewegen sich Betroffene noch immer im vertrauten Umfeld, werden aber von Zeit zu Zeit orientierungsloser, zum Beispiel wenn sie in der Stadt unterwegs sind.
„Will man hier unterstützen“, so der Jugend- und familienpolitischer Sprecher Marcus König, „sollten Passanten helfen und orientierungslose Menschen zu sogenannten „Kümmerstellen“ bzw. Rettungsinseln bringen, damit diese dort weiter betreut werden können.“
Vorreiter und bestes Beispiel ist das „Café Kleeblatt“ in Bad Vilbl. Das Café ist unter anderem eine dieser sogenannten „Kümmerstellen“, die an das Prinzip der „Kinder-Notinseln“ erinnert. Die Mitarbeiter beruhigen die Demenzkranken und versuchen anschließend Verwandte, Bekannte, Betreuungspersonen und als letzte Möglichkeit die Polizei anzurufen. Ein Aufkleber an Türen von Läden, Apotheken, Gemeindebüros und Pfarrämtern mit dem Satz: „Wir kümmern uns um hilflose Mitbürger“ weist die „Kümmerstellen“ aus. Die Aktion wird mit dem dortigen Seniorenbüro und der Polizeistationen durchgeführt.
Stadtrat Marcus König: „So etwas wäre auch für Nürnberg denkbar. Demenz geht uns alle an. Deswegen sind alle angesprochen, „als hilfsbereite Bürger“ zu agieren. Wer auf der Straße einen orientierungslosen Menschen bemerkt, sollte ihn ansprechen und versuchen seine Hilfe anzubieten. Wenn wir in Zukunft sogenannte „Rettungsinseln“ auch in Nürnberg errichten, kann schnell weitergeholfen werden.“