Die CSU lehnt Experimente zur flächendeckenden Einführung von Tempo 30 ab
In der Südstadt sollen 7 Straßen “probehalber” mit der Geschwindigkeitsbegrenzung versehen werden. Ein Versuchsballon um Tempo 30 in der ganzen Stadt einzuführen?
Für die Stadtratssitzung am 23.10.2013 steht unter anderem das weitere Vorgehen zur Lärmaktionsplanung auf der Tagesordnung. Dabei schlägt das Umweltreferat ein Pilotprojekt zur Geschwindigkeitsreduzierung vor. In der Südstadt soll auf sieben Straßen Tempo 30 eingeführt werden. Die CSU-Stadtratsfraktion befürchtet einen ersten “Versuchsballon”, um Tempo 30 auch flächendeckend in Nürnberg einzuführen.
Als Anfang des Jahres die ersten Meldungen kamen, die SPD setze sich für eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 ein, war abzusehen, dass erste Taten nicht lange auf sich warten lassen werden. Nun ist es soweit, und mit Hilfe der rot und grün geführten Referate in der Verwaltung wird versucht die ersten Schilder zu montieren.” OB-Kandidat Sebastian Brehm
In der Verwaltungsvorlage wird die Maßnahme damit begründet, dass mit der Reduzierung der Geschwindigkeit um 20km/h auch der Verkehrslärm gemindert werde. Dies sei rechnerisch nachgewiesen.
Das Wort “rechnerisch” ist dabei ausschlaggebend. Natürlich klingt es logisch, dass ein Fahrzeug mit 30 km/h leiser ist als mit 50 km/h. Wenn man berücksichtigt, dass dabei auch in einem niedrigeren Gang gefahren wird, mit höherer Drehzahl und damit lauterem Motor, sieht die Sache anders aus. Rein rechnerisch ist Tempo 30 dann zwar leiser wegen weniger Abrollgeräuschen.
Weniger Abrollgeräusche nützen den Bürgerinnen und Bürgern nichts, wenn die Motorgeräusche dafür steigen – nicht rechnerisch sondern tatsächlich ! “
Der ADAC veröffentlichte bereits vor Jahren Ergebnisse von konkreten Messungen die ergaben, dass Tempo 30 lediglich kaum wahrnehmbare Veränderungen mit sich bringe. In ungünstigen Fällen verursachten die Fahrzeuge bei weniger Geschwindigkeit sogar mehr Lärm. Bis Tempo 50 haben die Motorengeräusche den größten Anteil An der Lärmentwicklung. Je nach Fahrzeugtyp und Fahrer kann der Lärm bei niedrigerer Gangwahl im Vergleich zu Tempo 50 sogar ansteigen.
Die CSU begrüßt Maßnahmen gegen Lärm in Nürnberg, aber wir wollen keine Projekte, die nur auf dem Papier Verbesserungen bringen und den Menschen in Wirklichkeit nicht helfen. Die Stadt sollte eine gerechte Verkehrspolitik für alle entwickeln. Für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer aber auch für Autofahrer! Entwicklungen die ausschließlich zu Lasten einer dieser Gruppen geht wird es mit der CSU nicht geben.