CSU setzt auf E-Ticket zur Vereinfachung im Nahverkehr
Eine Chipkarte im Scheckkartenformat soll künftig Papierfahrkarten für Bus und Bahn weitgehend ersetzen und den Ticketkauf drastisch vereinfachen. Der umständliche Fahrkartenkauf am Automaten würde damit entfallen, die Abrechung könnte wesentlich kundenfreundlicher werden. Die CSU will eine stufenweise Einführung des Systems schnell voranbringen.
Das Bundesverkehrsministerium fördert derzeit bundesweit mehrere Projekte mit dem Ziel, Papierfahrkarten im Öffentlichen Nahverkehr weitgehend überflüssig zu machen. E-Tickets und Apps sollen künftig die Nutzung von Bus und Bahn vereinfachen.
Wir wollen auch in Nürnberg eine Vorreiterrolle einnehmen und neben der bestehenden Möglichkeit der VGN-App auch eine elektronische Ticket-Karte einführen.
Es geht darum, auch für alle die kein Smartphone haben oder denen die App zu umständlich ist, eine einfache und einheitliche Fahrkarte zu schaffen. Damit löst man gleich mehrere Probleme auf einmal. Der umständliche Kauf am Fahrkartenautomaten entfällt, es muss kein Kleingeld vorgehalten werden und es ist auch für Zielgruppen attraktiv die eben nicht technikaffin sind und die Handy-App nicht nutzen wollen oder können.“ Marcus König, Verkehrspolitischer Sprecher
Eine Karte, viele Möglichkeiten
Darüber hinaus könnten die Chipkarten weitere ÖPNV-nahe Funktionen übernehmen, so z.B. die Buchung oder Bezahlung von Leih-Fahrrädern oder Car-Sharing-Angeboten. Als Nebeneffekt entsteht auch die Chance für ein ganz neues Abrechnungssystem für Bus- und Bahnfahrten.
„Ein elektronisches Ticket – z.B. als Chipkarte – ermöglicht es theoretisch auch Fahrten kilometergenau abzurechnen. Komplizierte Tarifzonen, Kurzstrecken, usw. bräuchte niemand mehr berücksichtigen. Ein Scan beim Einsteigen, ein Scan beim Aussteigen und alles ist erledigt. Am Monatsende bekommt der Kunde eine detaillierte Aufstellung oder kann über ein Online-Portal seine Fahrten `verwalten´. Zur Abrechnung könnte man sowohl auf Einzugsermächtigung und Kreditkarte zurückgreifen, aber eben auch Prepaid-Karten anbieten, die der Kunde selbst aufladen kann – ohne z.B. persönliche Daten preisgeben zu müssen. So kann ich mir das gut vorstellen“, so Marcus König, begeistert von den Möglichkeiten.
Verwaltung, VAG und VGN sollen nun prüfen, wie man ein solches System schrittweise in Nürnberg und im Verbund einführen kann.